Umbau Siedlungshaus am Westensee

Jurybeurteilung:

Es ist die schiere Freude, die einen überkommt, wenn man das „kleine Hexenhaus“ sieht und betreten kann. Von außen präzise und behutsam renoviert und mit zeitgemäßen Elementen ergänzt sowie im Inneren zu einem kongenialen Raumwunder umgebaut und stilsicher ausgestattet, stellt das Projekt ein hervorragendes Beispiel für einen zeitgemäßen und nachhaltigen Umgang mit Bestandsgebäuden dar. Die durch Suffizienz geprägte Umsetzung stellt die Frage nach dem maßvollen Verbrauch von Ressourcen in persönlicher, wirtschaftlicher und ökologischer Sicht in den Vordergrund. Mit maximalen Eingriffen im Inneren und minimalen Veränderungen des Gesamtvolumens wird dem Besucher vor Augen geführt, dass Zurückhaltung und Bescheidenheit architektonische Qualität und persönliches Glückempfinden keinen Widerspruch darstellen. Durch den Verzicht auf eine Überformung oder den sonst in diesen Lagen üblichen Komplettrückbau – wie man es auch in direkter Nachbarschaft mehrheitlich vorfindet – hebt sich das Projekt wunderbar ab und schafft es dadurch auch, dass die vorhandene Einfügung in den Landschaftraum bewahrt bleibt.